Einer meiner Lieblingsorte in Schottland ist Edinburgh.
Obwohl ich schon mehrfach dort war, gibt es dort 1000 Plätze, die ich noch nicht gesehen habe.
Edinburgh ist die zweitgrößte Stadt Schottlands nach Glasgow und seit dem 15. Jahrhundert schottische Hauptstadt. Sie ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Anreise
Viele Wege führen nach Edinburgh... (ich bin sicher, ihr findet den für euch passenden)
Solltet ihr mit dem Flugzeug anreisen, gibt es mehrere Möglichkeiten, in die Stadt zu kommen:
Ihr könnt einen Mietwagen oder ein Taxi nehmen, den Bus oder die 2014 eröffnete Straßenbahnlinie.
Innerhalb der Stadt kann man mit einem "Day Ticket" (erhältlich für Erwachsene, Kinder oder Familien) den ganzen Tag von einem Bus in den anderen wechseln. Das Ticket kann beim Busfahrer erworben werden.
ACHTUNG!
Man muss den passenden Betrag griffbereit haben - der Busfahrer gibt kein Wechselgeld heraus, sondern lässt einen evtl. an der Haltestelle stehen... ;-) Außerdem endet der Busservice zu einer bestimmten Uhrzeit (als wir 2011 nach dem Edinburgh Military Tattoo zu unserer Unterkunft zurückwollten, fuhr kein Bus mehr, sondern wir mussten uns ein Taxi nehmen).
Taxifahren ist in Edinburgh relativ erschwinglich, vor allem, wenn man sich das Taxi mit mehreren Personen teilt. Die Wagen haben üblicherweise 5 Plätze im Fond. Sollte man mehr als 5 Plätze benötigen, muss man vorbestellen. Meines Wissens kann man in Edinburgh kein Taxi auf der Straße anhalten, sondern muss zu einem Taxistand. Diese sind beschildert und wenn man sich dort hinstellt, nimmt einen das nächste freie Taxi mit.
Auch Autofahren ist in Edinburgh relativ unkompliziert (bitte an den Linksverkehr denken!) und die Stadt hat eine gute Verkehrsanbindung.
Sehenswürdigkeiten in Edinburgh
Wie bereits oben erwähnt, habe ich auch nach etlichen Besuchen in Edinburgh längst noch nicht alles gesehen - deshalb heißt der Artikel auch "Edinburgh - Teil 1"...! ;-)
Hier also einige Tipps für den Anfang.
Edinburgh Castle
Ein absolutes Muss für einen Besuch in Edinburgh ist natürlich Edinburgh Castle.
Das Schloss liegt auf einem Vulkanhügel, von dem man eine tolle Aussicht hat.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte es mehrfach die Besitzer.
Der älteste Teil von Edinburgh Castle ist St Margaret's Chapel, die schätzungsweise um 1130 n.
Chr. errichtet wurde.
In Edinburgh Castle befinden sich u.a. die schottischen Kronjuwelen sowie der Krönungsstein "Stone of Destiny" und die riesige Kanone "Mon's Meg". Es gibt außerdem die sogenannte "One o'clock Gun", die - wie der Name verrät - jeden Tag (außer sonntags und an bestimmten Feiertagen) um 13 Uhr abgefeuert wird. Sie diente ursprünglich der Zeitorientierung für die Navigation der Schiffe im Firth of Forth.
Achtung!
Ich hatte nicht auf die Uhrzeit geachtet, als wir das Castle besichtigt haben und habe mich natürlich erschrocken, als die Kanone plötzlich hinter meinem Rücken losging... ;-)
Im Sommer finden auf dem Vorplatz - der "Castle Esplanade" - regelmäßig Konzerte sowie das berühmte Royal Edinburgh Military Tattoo (August) statt, weshalb dort dann Tribünen aufgebaut sind.
In Edinburgh Castle gibt es geführte Touren sowie Audioguides in verschiedenen Sprachen. Man kann natürlich auch einfach auf eigene Faust losgehen. Es gibt einige Bereiche, die für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich sind. Infos hierzu findet man auf der offiziellen Internetseite von Edinburgh Castle (in englischer Sprache).
Die Royal Mile
Zwischen Edinburgh Castle und dem Palace of Holyroodhouse, der das Domizil der Queen in Edinburgh ist, erstreckt sich eine der quirligsten Straßen
der Stadt - die "Royal Mile". Es gibt zahlreiche Souvenirläden, Restaurants, Pubs und andere Attraktionen.
Mary King's Close
Edinburgh liegt auf einem Felsrücken, dessen Altstadt-Rückgrat von der Royal Mile gebildet wird. Eine Reihe kleiner Gassen, die sogenannten
"closes" oder "wynds" gehen von diesem Rückgrat zu beiden Seiten ab. Oft wurden die Closes nach den Berufen benannt, die hier ansässig waren oder nach ihren prominenten Bewohnern. Es lohnt sich,
einen Blick in diese Gassen zu werfen - oftmals entdeckt man hier versteckte Restaurants oder Ferienunterkünfte.
Im Laufe der Zeit verschwanden die alten Gassen unter neueren Gebäuden (obwohl diese inzwischen natürlich auch schon wieder alt sind).
Ein Beispiel hierfür ist Mary King's Close, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde und die nun als Fundament für die City Chambers dient.
Wenn ihr das unterirdische Edinburgh kennenlernen möchtet, empfehle ich eine Führung bei "The Real Mary King's Close" (in Englisch).
Die einstündige Führung führt durch die Originalstraße aus dem 17. Jahrhundert und umfasst nicht nur Mary King's Close, sondern auch die Überreste der nebenan liegenden Stewart's Close und Pearson's Close sowie die Räumlichkeiten eines Hauses aus dem 17. Jahrhundert, einen Kuhstall, eine Werkstatt und eine der ersten Innentoiletten Edinburghs. Ein kostümierter Führer bringt euch die Geschichte dieser Straßen näher und erzählt über das Leben und Sterben der Menschen, die in den Closes wohnten, als in diese noch Tageslicht hineinfiel.
Bitte beachtet, dass es viele Stufen und Gefälle gibt, weshalb die Führung für Rollifahrer nicht geeignet ist. Kinder müssen über 5 Jahre alt sein, um teilzunehmen. Eine vollständige Info zur Zugänglichkeit findet ihr hier (in englischer Sprache).
Vielen Dank an Lisa von The Real Mary King's Close für die Unterstützung :-)
Souvenirs von kitschig bis edel (zum Beispiel Whisky oder Kleidung aus Tartanstoffen oder echtem Harris Tweed) sind auf der Royal Mile an jeder Ecke zu haben.
Wer sich explizit für Whisky interessiert, ist in "The Scotch Whisky Experience" direkt am Fuße des Edinburgh Castle oder in einem der zahlreichen Whiskyshops gut aufgehoben. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass schottischer Whisky in Deutschland preisgünstiger ist (für den Fall, dass ihr welchen kaufen möchet).
Kulinarisches
Imbissbuden, Pubs und Restaurants gibt es in jeglicher Ausrichtung.
Wer sich traut, probiert das schottische Nationalgericht: HAGGIS. ;-)
Es handelt sich um im Schafsmagen gegarte Schaf-Innereien (Herz, Lunge, Leber) - das ganze wird kräftig gewürzt und mit "Neeps & Tatties" (Rüben- und Kartoffelpüree) serviert. Ich habe mich getraut und Haggis sogar schon mehrfach selber gemacht, wobei ich den Schafsmagen durch einen Bratschlauch ersetzt habe, was auch wunderbar funktioniert hat. ;-)
Wem das nicht schräg genug ist, der kann als Nachtisch noch einen frittierten Schokoriegel bestellen. Auf der Royal Mile gibt es ihn zum Beispiel bei "Clamshell".
Edinburgh New Town
Die Häuser der Edinburgh New Town wurden im 18. und 19. Jahrhundert erbaut - sind also auch schon wieder alt. ;-)
Die drei Hauptachsen sind die Princes Street, die George Street und die Queen Street, dazwischen gibt es noch kleinere Straßen.
Auf der Princes Street verläuft die Straßenbahnlinie, die die Innenstadt mit dem Flughafen verbindet. Es gibt dort viele Souvenir- und
Klamottenläden. Außerdem befindet sich auf der Princes Street das Kaufhaus "Jenners", dass allein aufgrund seiner Architektur einen Besuch wert ist.
(UPDATE 2021: Meines Wissens nach wird das Jenners zukünftig in ein Hotel umgewandelt)
Auf der George Street gibt es zahlreiche Restaurants und Pubs sowie das Hard Rock Café.
Auf der Queen Street findet sich beispeilsweise die Scottish National Portrait Gallery.
In der Rose Street, die zwischen Princes und George Street verläuft, befinden sich viele Pubs und zahlreiche Geschäfte/Restaurants, die auf Princes oder George Street liegen, haben dort noch einen Hintereingang.
Royal Botanic Garden Edinburgh
Wer nach stundenlangem Sightseeing dem Trubel der Stadt entfliehen möchte, kann den Royal Edinburgh Botanic Garden besuchen. Dieser ist gut per Bus zu erreichen. Wer gerne läuft, kann auch einen Spaziergang dorthin machen.
Der Royal Edinburgh Botanic Garden ist eine wahre Ruheoase
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