Mit knapp unter 150.000 Einwohnern ist Dundee (gälisch: Dùn Dèagh) die viertgrößte Stadt Schottlands und derzeit stark im Umbruch.
Gerade heute las ich auf dem Twitter-Account des Dundee City Council, dass der Tourismus in Dundee im letzten Jahr mit dem Besuch von 1,05 Millionen Menschen einen absoluten Boom erlebt hat!
Ein Großteil davon ist sicherlich der Neugestaltung der Dundee Waterfront mit dem V&A Museum zu verdanken. Diese Neugestaltung umfasst folgende Abschnitte:
- Riverside: Flughafen, Sport- und Erholungsmöglichkeiten
- Seabraes: Wohn- und Geschäftsquartier werden, z.B. für den Bereich digitale Medien
- Central Waterfront: V&A Museum (das erste Designmuseum Schottlands), Grünanlagen sowie Hotels und Freizeitmöglichkeiten und die "RRS Discovery"
- City Quay: Wohn- und Geschäftsquartier und Heimat der Fregatte "Unicorn"
- Port of Dundee: Hafenbereich mit entsprechender Logistik
V & A Museum
Das V&A (Victoria & Albert) Museum in Dundee wurde am 15. September 2018 eröffnet und ist ein Ableger des V&A Museums in London, welches 1852 gegründet und nach Queen Victoria und Prince Albert benannt wurde.
Es ist seit seiner Eröffnung ein absoluter Publikumsmagnet.
Das Museum wurde vom japanischen Architekturbüro Kengo Kuma & Associates entworfen. Seine von schottischen Klippen inspirierte Fassade sieht je nach Lichtverhältnissen zu jeder Tageszeit anders aus. Es befindet sich direkt neben der RRS Discovery (Discovery Point) an der Dundee Waterfront und bildet hier - wie ich finde - einen tollen Kontrast zu dem alten Schiff.
In den Scottish Design Galleries findet man zahlreiche Exponate schottischer Designer, die aus Museen und Privatsammlungen aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden - von Architektur, Mode und Möbeln bis hin zu Videospielen. Unter anderem ist dort auch das vom berühmten Glasgower Architekten Charles Rennie Macintosh entworfene Oak Room zu sehen.
Der Eintritt in das Museum ist frei, es sei denn, man möchte die Sonderausstellungen besuchen. Führungen können am Empfangsschalter gebucht werden.
Das Museum ist barrierefrei und Assistenzhunde können mitgebracht werden. Es gibt Induktionsschleifen für Hörgeschädigte und spezielle Führungen für seh- und hörbehinderte Gäste. Alle Etagen verfügen über Toiletten und Wickelmöglichkeiten. Das Museum macht zudem in seiner Broschüre darauf aufmerksam, dass Babys dort jederzeit gern gestillt werden können.
Das Museum verfügt über ein Café und einen Shop im Erdgeschoss und ein Restaurant im Obergeschoss. Wir waren an einem Wochentag dort und hätten im Restaurant vorbestellen müssen, da es sehr gut besucht war.
RRS Discovery
Die RRS Discovery ist ein Dreimaster mit zusätzlichem Dampfantrieb, der speziell für Forschungsreisen in die Antarktis entwickelt und 1901 vom Stapel gelassen wurde.
Die explizit für die Reise konstruierte Außenhülle aus verschiedenen Holzarten- und
-schichten sollte dem Druck des Eises besser standhalten. Dass das funktioniert, konnte die Discovery gleich auf der ersten Expedition unter Beweis stellen, denn sie fror zwei Jahre lang im Packeis fest!
Die Crew bestand aus 48 Personen (darunter 11 Offiziere).
Die Proviantliste war auf eine Expeditionsdauer von drei Jahren ausgelegt und wurde durch Schafe neuseeländischer Farmer sowie durch Jagd auf Robben und Pinguine aufgestockt.
Der wärmste Platz im Schiff war die Kombüse, weshalb sich in unmittelbarer Nähe auch das Lazarett (ein Minizimmer mit zwei Betten) befand.
Dundee Innenstadt
In der Innenstadt von Dundee gibt es - leider - viele Leerstände, was ich sehr schade fand.
In den Shopping Malls sieht es etwas besser aus - allerdings sind hier oft dieselben Ladenketten angesiedelt, die es auch in deutschen Shopping Centres gibt...
Dundee Law Viewpoint
Wer einen 360°-Rundumblick über die Stadt genießen möchte, sollte zum Dundee Law Viewpoint hochfahren (man kann direkt am Aussichtspunkt parken, ein Navi ist von Vorteil).
Von der anderen Seite des Firth of Tay kann man die Tay Bridge auch bewundern...
In den verlinkten Blogartikeln findet ihr noch einige weitere Fotos von Dundee und unseren Besuchen im VA Museum und auf der RRS Discovery.
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