Herzlich willkommen zu Teil 3 unseres Islay-Abenteuers mit Besuchen bei Port Ellen, Laphroaig, Caol Ila, Bowmore und beim Ardnahoe Kinship Tasting mit Jim
McEwan.
Geschrieben von Jürgen
Wer bin ich?
Foto: Jürgen A.
Hallo, auch ich würde mich gern kurz vorstellen:
Mein Name ist Jürgen und ich bin der Lebensgefährte der Blogbetreiberin.
Ich wurde im September 1969 am nördlichen Rande des Ruhrgebiets geboren.
Von der Erstausbildung her bin ich Anlagenmechaniker, musste jedoch wegen eines schweren Motorradunfalls zum Betriebswirt umschulen.
Mein Interesse an Schottland wurde mit dem Film "Braveheart" geweckt.
Mein/unser erster Urlaub in Schottland war 2002. Danach war ich so fasziniert von dem Land und den netten Menschen, dass ich immer wieder gern meinen Urlaub dort verbringe. Der Islay-Urlaub war bereits mein 11. Urlaub in Schottland und sicher auch nicht der letzte.
Das Interesse an Whisky entdeckte ich bei einem Freund, der eine kleine Auswahl besaß.
Ich selbst besitze mittlerweile eine kleine Sammlung des köstlichen Getränks.
Dienstag, 29.05.2018, letzter Tag auf
Islay
Für den heutigen Tag hatte Ingo ein Hammerprogramm geplant:
- Besuch der Open Days bei Laphroaig
- 14:00 Uhr: Caol Ila, Manager's Cask Strength
- 16:00 Uhr: Bowmore Brennerei
- 18.30 Uhr: Shuttle Service zur Ballygrant Hall
- 19:00 Uhr: Ardnahoe Kinship Tasting mit Jim McEwan, Ballygrant Hall
Nach dem Frühstück fuhren wir zu allererst nach Laphroaig.
Ingo wollte unbedingt ein Foto von sich und Warehouse No. 1 im Hintergrund ohne andere Personen auf dem Bild. Das hat recht gut funktioniert und wir hatten hinterher alle ein tolles Foto.
Port Ellen
Foto: Ingo J.
Weiter ging es nach Port Ellen, um Lebensmittel einzukaufen. Da wir ja sowieso gerade dort waren, fuhren wir zur leider bereits stillgelegten Port
Ellen Distillery zum Fotoshooting. Uns ist leider noch nicht gelungen, von diesem Whisky etwas zu probieren. Die Preise von Port Ellen Whisky sind für normale Genießer unerschwinglich. Preise ab
1300 € für eine Flasche sind schon heftig!
Der Strand bei Port Ellen war sehr schön, breit und sehr gepflegt - selbst der Rasenstreifen zwischen Sandstrand und Straße hatte Golfplatzqualität.
Auf diesem Rasenstreifen standen Campingbusse und Zelte und Besucher der Insel übernachteten dort. Uli und Ingo waren etwas überrascht, weil dort gecampt wurde. Ich erklärte den beiden, dass es
erlaubt ist, solange man seinen Platz sauber und ordentlich hinterlässt (siehe auch: Scottish Outdoor Access Code - in Englisch).
Mittlerweile war es schon fast 10 Uhr und wir mussten los - die Open Days bei Laphroaig begannen.
Aber erst noch kurz zur Ardbeg-Brennerei, Sonderabfüllung kaufen. Die freundliche Bedienung vom Vortag erkannte mich wieder und sagte, dass nebenan im Shop die Flaschen gekauft werden könnten. In den Regalen war die Sonderabfüllung aber nicht zu finden. Ich stellte mich in eine Reihe von Leuten und konnte zwei Flaschen käuflich erwerben. Beim Verlassen des Shops beschlossen wir, eine von den zwei Flaschen zu Hause aufzuteilen - ein Drittel für jeden.
Fotos: Jürgen A.
Zweiter Besuch der
Laphroaig Distillery
Foto: Ingo J.
Im Eingangsbereich der Destillerie wurden
Willkommensgeschenke verteilt. Dazu zählten eine 0,5 l-Alu-Isolierflasche für kalte oder warme Getränke, ein Halsband - ähnlich einem Schlüsselband - für ein kleines Whiskyglas, ein Whiskyglas
und eine kleine Probe von der Sonderabfüllung. Viel Neues gab es nicht zu sehen. Die aufgebauten Stände waren Tage zuvor auch bei den anderen Open Days. Einzig die Menge von Besuchern hatte sich
geändert. Am ersten Tag, Sonntag, waren vielleicht 40 bis 50 Leute auf dem Gelände der Brennerei – an diesem Tag jedoch locker das 20- bis 30-fache.
Ich suchte mir nach der Erkundung einen Platz, von dem ich den Eingangsbereich einsehen konnte und wartete auf meine Freunde, die zur Destillerie gelaufen waren. Nach ca. einer Stunde Wartezeit sah ich sie in der Schlange am Eingang. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis sie ihre Geschenke endlich in der Hand halten konnten.
Foto: Jürgen A.
Gegen Mittag stärkten wir uns mit einem leckeren Burger vom Grill. Ein zweiter Besuch im Shop der Brennerei durfte nicht fehlen. Wir hatten es leider beim ersten Besuch verpasst, ausgiebig zu shoppen. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass unser Taxifahrer in ein paar Minuten eintreffen würde. Von Laphroaig aus ging es nun zum zweiten Mal nach Caol Ila.
Erneuter Besuch bei
Caol Ila
Dort angekommen meldeten wir uns im Shop an und warteten draußen bis zum Beginn der Führung. Die Besichtigungstour begann pünktlich. Der Manager begrüßte uns, stellte ein paar Fragen und erklärte uns den Herstellungsprozess von Whisky.
Die Besichtigungstour bei Caol Ila war absolute Klasse! Im Kesselhaus war es allerdings sehr warm mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Lüftungen und
Fenster im Kesselhaus waren bis zum Anschlag geöffnet, das reichte aber nicht, um die Wärme rauszuleiten.
Nach einer knappen halben Stunde führte er uns ins Lagerhaus. Dort war im Obergeschoss ein Bereich eingerichtet für die Warehouse-Demonstration. Auch hier lagen Fässer bereit, aus denen wir probieren durften. Der Manager zeigte uns, wie Proben gezogen werden. Dann suchte er einen Freiwilligen, der das übernehmen sollte. Ingo stellte sich zur Verfügung und durfte direkt am Fass mit dem Stechheber eine Probe ziehen und in eine Flasche abfüllen. Für Ingo war das der Höhepunkt der Führung oder sogar des ganzen Urlaubes.
Foto: Jürgen A.
Natürlich durfte auch hier ein Whiskytasting nicht fehlen. Der Manager und seine Assistentin verteilten Nosinggläser und füllten diese mit der zuvor
gezogenen Probe. Von jung bis alt, im Bourbon- oder Sherryfass gelagert, war ein Portfolio der Brennerei vertreten, welches vom Geschmack unterschiedlicher nicht sein konnte.
Bevor der Manager fragen konnte, wonach der Whisky roch, sagte ich etwas lauter als beabsichtigt, der Whisky rieche nach Banane. Der Manager blieb cool, roch an seiner Probe und bestätigte meine Geruchsanalyse. Danach kamen noch ein paar Proben, darunter waren dann auch die Sonderabfüllungen von Fèis Ìle 2018 und Distillers Only. Danach war die Führung bzw. das Whiskytasting schon wieder beendet. Gerade raus aus dem Shop, kam uns auch schon unser Fahrer entgegen, der uns dann nach Bowmore fahren sollte.
Bowmore Distillery
Nach einer erneuten Taxifahrt quer über die Insel erreichten wir die kleine Stadt Bowmore.
Die Brennerei liegt an der einen Seite direkt am Meer und mit der anderen Seite am Stadtzentrum. Hier sollten wir um ca. 18.30 Uhr per Shuttle Service zur Ballygrant Hall gebracht werden. Wir
hatten genügend Zeit, um uns im Brennereishop umzusehen und eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Leider waren die Sonderabfüllungen von Bowmore schon ausverkauft, aber es gab auch noch
andere interessante Whiskys, unter anderem Distillers Only und einige Abfüllungen, die man auch in Deutschland kaufen kann.
Foto: Jürgen A.
Mittlerweile war es ca. 17 Uhr und wir hatten großen Hunger. Nicht weit vom Zentrum entfernt gab es die „Peat Zeria“ (Peat = Torf, ein wesentlicher Bestandteil der Whiskyherstellung). Im Außenbereich waren noch Plätze frei und wir setzten uns dort hin. Es war herrlich! Frische Pizza - direkt am Wasser und dazu eine tolle Aussicht. Da wir nach der ersten Pizza noch Hunger hatten,bestellten wir uns kurzerhand noch eine Haggis-Pizza!
Um 18.15 Uhr gingen wir zum Sammelplatz, wo wir auf den Shuttlebus zur Ballygrant Hall warteten. Am Platz angekommen, trafen wir auf „alte Bekannte“, die wir bei anderen Brennereibesuchen schon getroffen hatten. Wir stellten fest, dass wir so ziemlich dieselben Brennereien besucht, ähnlichen Whisky gekauft hatten, und uns einig waren, dass die Fèis Ìle-Woche 2018 eine tolle Veranstaltung war - zumindest für uns, denn es war ja unser letzter Tag.
Foto: Jürgen A.
Ardnahoe Kinship Tasting
Wir suchten uns einen Platz und breiteten uns aus - wir hatten ja die Einkäufe von drei Brennereien dabei. Jetzt begann der Top Act unseres Urlaubes.
Auch hier hatte Ingo im Vorfeld die Veranstaltung gebucht:
Tasting von sechs verschiedenen Whiskys - keiner jünger als 20 Jahre.
Highland Park 21 J
Springbank 25 J
Jura 26 J
Bowmore 21 J
Bunnahabhain 30 J
Laphroaig 20 J
Foto: Ingo J.
Foto: Jürgen A.
Unser Moderator war kein Geringerer als Jim McEwan. Ein wahrer Meister seines Fachs, gefeiert in der Whiskyszene wie ein Popstar. McEwan ging 2015 in Rente, konnte
jedoch für das Neubauprojekt „Ardnahoe“ gewonnen werden. Auch hier war ein bunt gemischtes Publikum aus der ganzen Welt vertreten. Das Programm wurde von einer ortsansässigen Musikerin, Angela
Peterson, und Ihrem Mann begleitet.
Das Tasting begann und Jim erklärte uns einige wichtige Sachen zum Thema Whisky, z.B. dass bourbongereifte Whiskys Wasser zur Geschmacksentfaltung brauchen, sherryfassgereifte benötigen kein oder nur ganz wenig Wasser. Nach jeder Whiskyprobe gab es eine musikalische Pause.
Am Ende der Veranstaltung wurden von Jim zwei Tasting Books der Veranstaltung versteigert. Diese waren selbstverständlich handsigniert. Das erste wechselte für ca. 500 Pfund, das zweite für 800 Pfund den Besitzer. Der Erlös wurde von Jim gespendet. Das Geld sollte in die Krisengebiete nach Syrien gehen, um dort für kriegsgeschädigte Kinder Beinprothesen zu beschaffen. Es folgte noch ein ausgiebiges Fotoshooting.
Foto: Jürgen A.
Fortsetzung folgt...
Zum Abschluss der Reise ging es nach Edinburgh
und von dort aus auf die Fähre nach Hause...