Herzlich willkommen im Jahr 2019! :-) Ich hoffe, ihr seid gut reingekommen...
Auch für dieses Jahr haben wir wieder einige Reisen nach Schottland geplant.
Bevor ich aber Genaueres verrate, hier zunächst ein Rückblick auf unsere Trips in 2018.
Zuerst ging es 2018 im März nach Schottland. Da ich dazu schon einen zweiteiligen Blogartikel erstellt habe, hier nur eine kleine bildliche Zusammenfassung. Die beiden Artikel zur Reise findet ihr hier und hier.
Übernachtet haben wir wieder in Sandford Country Cottages, wo wir im März von Evelyn und Ralph eine Führung durch das Haupthaus bekamen. Im November waren wir ebenfalls dort - einfach, weil wir uns dort total wohlfühlen. Es gab einen supernetten Abend mit Snacks und Getränken und angeregte Gespräche mit den Gastgebern und den Gästen aus den anderen Apartments.
Wir besuchten die Forth Bridge, die Kelpies und Falkirk Wheel...
...St. Andrews, Pitlochry Dam, die Edradour Distillery und Edinburgh...
...die Küstenörtchen Elie und St. Monans, Anstruther und die Crail Pottery...
...die Kingsbarns Distillery...
...und den Dundee Law Viewpoint.
Während Jürgen dann Ende Mai/Anfang Juni ohne mich zum Islay Festival war - nicht, dass ich mich beschweren könnte, denn ich war zeitgleich zum Wandern an Italiens Amalfiküste ;-) - waren wir im November noch einmal zusammen hier und haben einige Sehenswürdigkeiten besucht, die wir noch nicht kannten oder deren Besuch schon zu lange her war.
V&A Museum, Dundee
Das V&A (Victoria & Albert) Museum in Dundee wurde am 15. September 2018 eröffnet und ist ein Ableger des V&A Museums in London, welches 1852 gegründet und nach Queen Victoria und Prince Albert benannt wurde.
Das Museum in Dundee wurde vom japanischen Architekturbüro Kengo Kuma & Associates entworfen. Seine von schottischen Klippen inspirierte Fassade sieht je nach Lichtverhältnissen zu jeder Tageszeit anders aus. Es befindet sich direkt neben der RRS Discovery (Discovery Point) an der Dundee Waterfront und bildet hier - wie ich finde - einen tollen Kontrast zu dem alten Schiff.
Meinen Blogartikel mit dem Kapitel über die Discovery gibt es hier.
In den Scottish Design Galleries findet man zahlreiche Exponate schottischer Designer, die aus Museen und Privatsammlungen aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden - von Architektur, Mode und Möbeln bis hin zu Videospielen. Unter anderem ist dort auch das vom berühmten Glasgower Architekten Charles Rennie Mackintosh entworfene Oak Room zu sehen.
Foto: Jürgen A.
Der Eintritt in das Museum ist frei, es sei denn, man möchte die Sonderausstellungen besuchen. Führungen können am Empfangsschalter gebucht werden.
Das Museum ist barrierefrei und Assistenzhunde können mitgebracht werden. Es gibt Induktionsschleifen für Hörgeschädigte und spezielle Führungen für sehbehinderte und taube Gäste. Alle Etagen verfügen über Toiletten und Wickelmöglichkeiten. Das Museum macht zudem in seiner Broschüre darauf aufmerksam, dass Babys dort jederzeit gern gestillt werden können.
Das Museum verfügt über ein Café und einen Shop im Erdgeschoss und ein Restaurant im Obergeschoss.
Wir waren an einem Wochentag im November dort und hätten im Restaurant vorbestellen müssen, da es sehr gut besucht war.
Ocean Liners: Speed and Style
Foto: Jürgen A.
Die Ausstellung "Ocean Liners: Speed and Style" läuft noch bis zum 24. Februar 2019. Die Eintrittspreise variieren zwischen 6 und 12 Pfund (Stand: Januar 2019).
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der kulturellen Wirkung der Ozeandampfer auf internationaler Ebene und konzentriert sich auf Förderung, Technik, Innenarchitektur und Lebensstil an Bord - angefangen von der "Great Eastern" bis zur "Queen Elizabeth 2".
Foto: Jürgen A.
Foto: Jürgen A.
Foto: Jürgen A.
Dunnottar Castle
Dunnottar Castle liegt an der schottischen Nordostküste beim kleinen Örtchen Stonehaven (übrigens auch nett anzusehen).
Bereits im 3. Jahrhundert entstand nördlich von Dunnottar ein piktisches Fort und im 4. Jahrhundert errichtete Saint Ninian in Dunnottar eine Andachtsstätte.
Über die Jahrhunderte hat Dunnottar Castle einiges durchgemacht. Nach Wikingerüberfällen im 9. und Zerstörung durch William Wallace im 13. Jahrhundert, war das Schloss im Besitz der in Schottland sehr einflussreichen Keith-Familie. Das noch heute erhaltene Tower House wurde 1392 von Sir William Keith erbaut.
1562 besuchte Mary Queen of Scots Dunnottar Castle zum ersten Mal und kehrte zwei Jahre später mit ihrem Sohn, dem späteren James VI., zurück. James VI. hielt sich auch später noch des Öfteren in Dunnottar auf. Während des Bürgerkriegs im 17. Jahrhundert belagerte Oliver Cromwell das Schloss für acht Monate, bevor die Bewohner kapitulierten. Vorher wurden jedoch heimlich die dort aufbewahrten schottischen Kronjuwelen fortgeschafft.
1685 wurden 122 Männer und 45 Frauen (sog. "whigs") in den Kerker geworfen, die sich weigerten, den König als Oberhaupt der Kirche anzuerkennen. Sanitäre Einrichtungen gab es nicht; Nahrung und Wasser mussten von den Wachen gekauft werden.
Nachdem der letzte Earl Marischal George Keith wegen Verrats angeklagt wurde, wurde Dunnottar Castle im Jahr 1717 an eine Minengesellschaft verkauft, die das Schloss komplett entkernte und nur die Hülle stehen ließ. 1925 ging das Schloss in den Besitz der Pearson-Familie über, die für die Erhaltung sorgte und Dunnottar Castle der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Derzeit kostet der Eintritt 7 Pfund für Erwachsene und 3 Pfund für Kinder. Ein Familienticket ist für 17 Pfund zu haben (Stand: Januar 2019). Dunnottar Castle verfügt auch über eine eigene Smartphone-App.
Wie ihr seht, hatten wir bei unserem Besuch in Dunnottar Castle im November traumhaftes Wetter!
Scone Palace
Bei unserem Besuch des Scone Palace in Perth hatten wir leider nicht ganz so gutes Wetter, so dass wir uns den Antiquitätenmarkt angesehen haben, der gerade dort stattfand. Im Palast ist das Fotografieren untersagt.
Scone war bereits bei den Pikten ein wichtiger religiöser Versammlungsort, später stand dort eine christliche Kirche. Das frühere Dorf Scone stand einst auf dem Grund von Scone Palace. Als das mittelalterliche Anwesen 1803 durch einen gotischen Palast ersetzt wurde, wurde das Dorf um zwei Meilen versetzt und als "New Scone" bezeichnet.
Scone Palace verfügt über eine umfangreiche Privatsammlung an Porzellan, Möbeln, Uhren und Elfenbein sowie einen wunderschönen Park, in dem sich unter anderem ein Mercat Cross (Market Cross) befindet, mit dem früher Orte gekennzeichnet wurden, die das Recht hatten, einen regelmäßigen Markt abzuhalten. Es gibt einen alten Friedhof und einen Torbogen aus dem 16. Jahrhundert, der den Eingang in die Stadt Scone bildete. Besonders schön ist das sog. "Murray Star Maze", ein sternförmiges Labyrinth aus grünen und roten Buchen, die als Hecken geschnitten sind.
Scone Palace ist vom 30. März bis 31. Oktober geöffnet - es sei denn, es gibt Sonderveranstaltungen. Der Eintritt für Palast und Garten kostet zwischen 8,75 und 12,50 Pfund und es werden Familientickets für 42,00 Pfund angeboten. Wenn man nur den Garten besuchen will, liegen die Eintrittspreise zwischen 5,50 und 7,50 Pfund sowie 25,00 Pfund für das Familienticket (Stand: Januar 2019).
Stone of Scone (Stone of Destiny)
Um den Stone of Scone ranken sich viele Gerüchte. Vermutlich kam er aus Irland nach Schottland, wo er seitdem als Krönungsstein der schottischen Könige genutzt wurde. 1296 brachte Edward I. den Stein nach Westminster Abbey und ließ ihn dort in den sogenannten "King Edward's Chair" einarbeiten. Als letzte wurde bisher Königin Elizabeth II. auf diesem Stuhl sitzend gekrönt.
Auch nachdem der Stein nach Westminster Abbey verbracht wurde, fanden weiterhin Krönungen schottischer Könige auf Moot Hill statt. Eines der berühmtesten dort gekrönten Häupter ist Robert the Bruce, der in Dunfermline Abbey bestattet ist.
1950 stahlen vier Studenten den Stein aus Westminster Abbey, wobei sie ihn in zwei Teile zerbrachen. Mit dem größeren Stück flüchteten sie nach Schottland. Das kleinere Stück brachte man zu einem Steinmetz in Glasgow, der den Stein reparierte. Die britische Regierung begann eine großangelegte Suche nach dem fehlenden Teil des Steins. Dieser wurde am 11. April 1951 auf dem Altar von Arbroath Abbey abgelegt, von wo aus er nach Westminster Abbey zurückgebracht wurde. Natürlich gab es Gerüchte, dass dies nicht der Originalstein, sondern eine Kopie sei...
1996 wurde der Stein endgültig restauriert und nach Edinburgh Castle gebracht, wo er besichtigt werden kann - es sei denn, es findet in Westminster Abbey gerade eine Krönungszeremonie statt... ;-)
Aberdeen
In Aberdeen haben wir nur einen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Aberdeen wird aufgrund seiner vielen Granitgebäude auch "Granite City" genannt. Wenn man vorher schon in anderen schottischen Städten unterwegs war, deren Fassaden überwiegend aus Sandstein bestehen, fällt einem der Unterschied sofort auf.
Geparkt haben wir am Einkaufszentrum Union Square, dass am Fährhafen liegt und einen direkten Zugang zum Bahnhof hat. Aberdeen ist die drittgrößte Stadt Schottlands und eine der 32 Council Areas.
Die Stadt entstand ursprünglich aus den zwei getrennten Siedlungen Old und New Aberdeen und gilt heute als Ölhauptstadt Europas. Früher gab es hier auch Fischerei, Schiffbau, Textil- und Papierherstellung.
Das oben abgebildete Marischal College sollte ein protestantisches Gegenstück zum katholischen King's College bilden. Wir waren leider eine Woche zu früh - auf dem Vorplatz wurde gerade der Weihnachtsmarkt aufgebaut. ;-)
Am Marischal Square gibt es eine Leopardenskulptur von Andy Scott, der auch die Kelpies im Helix Park in Falkirk entworfen hat.
Um Aberdeen richtig zu erkunden, braucht man auf jeden Fall mehr als einen Nachmittag, so dass es sich sicherlich lohnt, noch einmal wiederzukommen.
Broughty Ferry und Broughty Castle
Broughty Ferry ist ein Vorort von Dundee und liegt am Firth of Tay. Es ist ein hübsches Städtchen mit Geschäften, Restaurants/Cafés, einem Park, Strand und Übernachtungsmöglichkeiten.
Der Bau von Broughty Castle wurde 1495 fertiggestellt, nachdem der Standort bereits gegen 1454 befestigt worden war. Seit 1969 ist es der Öffentlichkeit als Museum zugänglich. Da wir so tolles Wetter hatten, haben wir das Castle nur von außen angeschaut.
Kulinarisches
The View Restaurant, Newport-on-Tay
Meistens kochen wir in unserer Ferienwohnung selbst, aber natürlich gehen wir zwischendurch auch mal essen. Dieses Mal waren wir unter anderem im Restaurant "The View" in Newport-on-Tay. Neben dem tollen Blick über den Firth of Tay nach Dundee genossen wir ein super Dinner bestehend aus hausgemachter Tomatensuppe mit frischem Brot, Angus-Rinderfiletstreifen mit Pilzen, Zuckerschoten, Senfsauce und Kartoffeltürmchen sowie Hühnchenbrust mit gebratenem Speck, Nudeln, Rucola und Parmesan. Als Nachtisch hatte ich einen Apfel-Rosmarin-Crumble mit Vanilleeis und Sauce.
The Seafood Ristorante, St. Andrews
In St. Andrews besuchten wir das exklusive "The Seafood Ristorante", welches hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte serviert. Das Restaurant liegt direkt am Strand in unmittelbarer Nähe des Royal and Ancient Golf Club. Die Küche ist offen, so dass man hineinsehen kann.
Hier habe ich zum ersten Mal eine Auster probiert - zugegebenermaßen in gegrilltem Zustand... ;-)
Jürgen hatte Jakobsmuscheln von den Orkney-Inseln mit Schweinebauch und grünem Curry als Vorspeise. Vorab gab es noch zwei Sorten hausgemachtes frisches Brot, die so lecker waren, dass Butter als Aufstrich vollkommen ausreichte. Unsere Hauptgerichte waren wilder Heilbutt und John Dory (Petersfisch). Alles war auf den Punkt gegart und man schmeckte jede einzelne Zutat heraus. Das Restaurant verfügt über eine umfangreiche Weinkarte. Die Preise sind natürlich entsprechend hoch, aber wir finden, der Besuch hat sich definitiv gelohnt. ;-)
Reisepläne für 2019
Auch für dieses Jahr sind wieder Trips nach Schottland geplant. Bereits gebucht haben wir ein Ferienhaus auf der Insel Lewis sowie die Fähren dorthin und das "Rahmenprogramm". Da wir wieder mit DFDS von Amsterdam nach Newcastle anreisen und nicht an einem Stück bis Ullapool durchfahren wollen, wo die Fähre nach Lewis abfährt, haben wir unterwegs zwei Übernachtungen eingeplant. Zurück fahren wir mit der Fähre von Tarbert auf der Isle of Harris nach Uig auf der Isle of Skye. Von dort geht es mit einer Übernachtung in Crieff wieder nach Newcastle zurück.
Alles Weitere ist noch in der Planungsphase, so dass ich dazu erst später etwas schreiben kann.
Welche Reisen plant ihr für 2019? Ich freue mich über eure Kommentare weiter unten. :-)
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