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Schottischer Dinnerabend

Scottish Steak Pie
Scottish Steak Pie

Foto: Tao L.


Was braucht es für einen gelungenen Abend?

Nicht viel - liebe Freunde, gutes Essen und mehr oder weniger hochprozentiges Getränk. ;-)

Okay, Musik könnte man auch noch dazu nehmen...

 

Nachdem wir uns bei unseren Freunden sehr lecker bekochen ließen, waren wir nun an der Reihe und der Wunsch nach einem schottischen Dinner wurde geäußert. Also machten wir uns ans Werk.

 

Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber obwohl ich zig schottische Rezepte auch in Papierform habe, gucke ich trotzdem beim Kochen eher ins Internet. Ist ja praktisch, wenn man einfach das Tablet danebenstellen kann... Musik kann man dabei auch gleich abspielen und so geht die Arbeit noch leichter von der Hand.

 

Alle Rezepte stammen von der Internetseite Scottish Scran von Sonja und Phil, die eigentlich aus Neuseeland und England stammen, mit ihren beiden Kindern aber in Schottland leben.

Bitte beachtet, dass die Rezepte alle in Englisch sind, falls ihr sie nachkochen möchtet.


Vorspeise: Cock-a-Leekie

Cock-a-Leekie
Cock-a-Leekie

Beim Cock-a-Leekie sagt im Prinzip schon der Name, woraus es - zumindest grob - besteht.

"Cock" ist der Hahn, "leek" ist Lauch. Es handelt sich also um eine Hühnersuppe mit Lauch. Sie unterscheidet sich eigentlich gar nicht so sehr von der Hühnersuppe, die ich sonst so koche - das Schottische an ihr ist, dass beim Servieren noch getrocknete Pflaumen hineinkommen!

 

Pflaumen in einer Hühnersuppe?! Probiert es aus - es schmeckt genial!

Ich habe getrocknete Softpflaumen aus dem Supermarkt genommen, die waren wirklich lecker darin.

 

Da ich einen riesigen Topf voll gekocht habe, ist auch noch etwas zum Einfrieren übriggeblieben, das wir jetzt nach und nach auftauen und essen können.

 

Zum Rezept für die Cock-a-Leekie-Suppe kommt ihr hier.


Hauptgericht: Scottish Steak Pie

Stilecht in Harris Tweed-Weste zum schottischen Dinner! :-)
Unser Freund Uli erschien stilecht in Harris Tweed-Weste zum schottischen Dinner! :-)

Foto: Tao L.

Eigentlich ist Scottish Steak Pie ein klassisches Neujahrsgericht, aber ich finde, es schmeckt das ganze Jahr über und ganz besonders im Winter, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist. 

 

Als Beilagen gab es Kartoffel- und Steckrübenpüree sowie Whiskysauce. Beide Pürees sind ganz typisch für Schottland und man findet sie in fast jedem Pub oder Restaurant (auch gern zum Haggis, dem schottischen Nationalgericht). Ansonsten sind statt Steckrüben auch grüne Erbsen - ganz oder ebenfalls püriert - sehr häufig als Beilage zu finden. Da ich Kartoffeln und eine Steckrübe im Haus hatte, habe ich mich für diese Variante entschieden.

 

Für das Püree habe ich kein Rezept, das mache ich immer "frei nach Schnauze", also das Gemüse garen, stampfen, dann jeweils Butter, Milch, Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss dazu - fertig! Das Whiskysaucenrezept stammt ebenfalls von Scottish Scran.

 

Das Steak Pie-Rezept findet ihr hier.

Scottish Steak Pie mit Kartoffel- und Steckrübenpüree und Whiskysauce
Scottish Steak Pie mit Kartoffel- und Steckrübenpüree und Whiskysauce

Dessert: Caledonian Cream

Caledonian Cream mit Blutorangen
Caledonian Cream mit Blutorangen

In Caledonian Cream gehört normalerweise "Double cream", die ich hier leider nicht bekommen habe. Ich habe daher alternativ Mascarpone 1:1 mit Sahne gemischt (also gaaaar nicht gehaltvoll...!).

 

Statt Whisky-Likör habe ich unseren selbst angesetzten "Honigwhisky" genutzt, das passte auch super zusammen. In diesem Fall bedeutet "Honigwhisky", dass wir das Deckelwachs unserer Honigwaben (mein Partner ist Hobbyimker) mit Laphroaig begossen und die Mischung dann solange stehengelassen haben, bis sich der Honig vom Wachs gelöst hatte. Danach haben wir das Ganze durchgesiebt und den so entstandenen "Honigwhisky" in eine Flasche gefüllt. Lecker!

 

Da ich gern Blutorangen mag und gerade welche im Haus hatte, habe ich davon den Saft und auch die Filets genutzt.


Scones

Scones aus Vollkornmehl
Scones aus Vollkornmehl

Scones gibt es nicht nur in Schottland, sondern in ganz Großbritannien. 

Sie sind fester Bestandteil vieler "Afternoon Teas".

Mein Scones-Rezept stammt aus dem Buch "Natural Trust Book of Scones" von Sarah Clelland.

 

350 g "self-raising flour" (Rezept siehe unten)

50 g weiche Butter

50 g weiches Schmalz (ich habe Butterschmalz verwendet)

100 - 115 ml Milch

 

  • Ofen auf 190 Grad Celsius vorheizen
  • Mehl in eine Mixschüssel geben und mit Butter und Butterschmalz so vermengen, dass sich eine feinkrümelige Masse ergibt
  • Soviel Milch hinzufügen, dass die Masse einen brotartigen Teig bildet
    (ich habe hier statt Milch die übriggebliebene Sahne der Clotted Cream genutzt, siehe unten)
  • Teig ca. 2 cm dick ausrollen und 6 cm große Kreise ausstechen
  • Die Kreise auf einem mit Backpapier belegten Blech ca. 15 - 20 min. goldgelb backen
  • Noch leicht warm schmecken sie am besten ;-)

Die Scones werden traditionell mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade bestrichen.

 


Self-raising flour

Für die Scones wird sog. "self-raising flour" genutzt, das es hier in Deutschland nur selten zu kaufen gibt.

Es handelt sich um mit Backtriebmittel versetztes Mehl, welches man ganz leicht selber herstellen kann. 

 

2500 g Mehl

5 Päckchen Backpulver

2 TL Natron

1 TL Salz

 

 

Ich habe nur ein Drittel der Menge gemixt, da für die Scones nicht so viel Mehl benötigt wird.


Clotted Cream

Clotted Cream kann man entweder fertig kaufen oder selbst herstellen.

Achtung! Falls ihr die Clotted Cream selber macht, müsst ihr damit am Vortag anfangen.

 

Meine Clotted Cream mache ich nach diesem einfachen Rezept:

  • Ein Päckchen Sahne mit mindestens 32 % Fettanteil (bekommt man im Supermarkt) ca. 2 cm hoch in eine Auflaufform gießen
  • In den Backofen stellen und diesen auf 200 Grad Celsius aufheizen
  • Sobald die Temperatur erreicht ist, Backofen ausschalten
  • Die Auflaufform bleibt über Nacht im Ofen stehen
  • Am nächsten Morgen die entstandene Kruste abschöpfen, in ein Schälchen füllen, durchrühren und bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen. Das ist die Clotted Cream.

Die restliche, noch in der Auflaufform befindliche flüssige Sahne bitte nicht wegschütten - diese kommt bei mir statt Milch mit in die Scones. 


Getränke

Eine "kleine" Whiskyauswahl für den Abend...
Eine "kleine" Whiskyauswahl für den Abend...

Bei einem schottischen Dinner darf natürlich auf gar keinen Fall ein guter Whisky fehlen.

 

An diesem Abend bestand die Selektion aus Eden Mill, Delta Cephei II, Old Pulteney 18 Jahre, Bruichladdich 1991, Torabhaig, Kilkerran Heavily Peated, Ballechin Cigar Malt 13 Jahre und Kilchoman Sanaig.

 

Die Herren haben selbstverständlich von allen gekostet (!), wobei sie normalerweise mit dem mildesten anfangen und im Laufe des Abends zu den rauchigen und torfigen Whiskies übergehen. 

 

Ansonsten gab es selbstverständlich auch andere Getränke zur Auswahl. ;-)


Habt ihr auch schon mal ein länderspezifisches Dinner veranstaltet und was sind eure Lieblingsgerichte?

 

Hinterlasst gern einen Kommentar und/oder euer Lieblingsrezept.



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